Anders als ihr Name vermuten lässt, dämpfen die Stoßdämpfer nicht etwa Fahrbahnunebenheiten ab, sondern sorgen dafür, dass sich die schwingenden Federn schnell beruhigen und sorgen so für Fahrkomfort. Gleichzeitig sorgen sie zusammen mit den Federn dafür, dass die Räder den Fahrbahnkontakt behalten. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Fahrzeugsicherheit. Bei einer Laufleistung von 12.000 Kilometern bewegen sich Stoßdämpfer rund sechs Millionen Mal auf und ab. Die Lebensdauer eines Stoßdämpfers hängt dabei von vielen Faktoren ab. Schlechter Straßenzustand und häufig viel Beladung, große Kilometerleistung und sportliche Fahrweise, Kälte, Hitze, Staub, Wasser und Salz lassen einen Dampfer schneller verschließen.
Sind die Stoßdämpfer defekt, schwingt ein Fahrzeug nach jeder Bodenwelle beim Bremsen, beim Beschleunigen und bei jeder Lenkung nach. Die Folge ist ein unkontrolliertes Schaukeln der Karosserie, ein sicheres Lenken ist nicht mehr gewährleistet. Mit defekten Stoßdämpfern verlieren die Räder leichter ihren Halt in der Kurve (verringerte Seitenführungskraft), Über- bzw. Untersteuern ist die folge. Das Auto kommt also unter Umständen ins Schleudern und rutscht von der Straße. Auch Sie als geübter Autolenker können die Physik nicht überlisten.
Bei mangelhaften, müden Dämpfern kann der Bodenkontakt abreißen, so dass sich die kurveninneren Räder kurzfristig in der Luft befinden, denn abgenutzte Stoßdämpfer schaffen es einfach nicht mehr, das Rad auf der Straße zu halten. Dann besteht höchste Gefahr, die Kontrolle über den Wagen zu verlieren. Auch ABS und andere elektronische Stabilitätssysteme benötigen guten Fahrbahnkontakt von exakt geführten Rädern, um optimal funktionieren zu können. Weist die Fahrbahn Unebenheiten im Belag auf oder hat sie Löcher, steigt diese Gefahr extrem an, weil die Räder mit schlechten Stoßdämpfern noch leichter abheben. Jetzt ist zudem das ESP machtlos. Geht die Bodenhaftung durch lädierte Stoßdämpfer verloren, kann sich der Bremsweg um bis zu 20 Prozent verlängern. Darüber hinaus verschleißen die Reifen schneller und schon bei niedrigen Geschwindigkeiten setzt Aquaplaning ein.
Anders herum gesagt: Dämpfer mit voller Leistung können in Notsituationen einen möglichen Unfall vermeiden. Beim Ausweichen übertragen sie höhere Seitenkräfte und sorgen dafür, dass der PKW den Lenkbefehlen gehorcht.
Das Problem ist aber, dass die Ermüdung der Stoßdämpfer, gefördert durch Schmutz, Korrosion und Nässe, ein schleichender Prozess ist. Ein Autolenker gewöhnt sich an das immer „weicher“ werdende Auto und weiß in der Regel gar nicht, dass bei seinen Dämpfern die Dämpfkraft nachgelassen hat. Stoßdämpfer sollten daher regelmäßig alle 20.000 km in der Werkstatt überprüft werden, und sei es auch nur kurz per Sichtprüfung. Bei der Sichtprüfung sollten neben dem Blick auf offensichtliche Schäden und Undichtigkeiten auch Druckanschlag, Schutzrohr und Staubkappe. auf Verschleiß untersucht und gegebenenfalls ausgetauscht werden.
Insbesondere vor längeren Urlaubsfahrten mit schwerem Gepäck oder vor größeren Transporten auf dem Dachträger oder per Anhänger ist dem Autorfahrer zu empfehlen, eine Fachwerkstatt anzusteuern. Aber auch Sie als Fahrzeuglenker/in können erkennen, ob seine Stoßdämpfer bereits defekt sind. Wenn das Auto beim Überfahren von Bodenwellen mehrfach nachschwingt, stark auf Seitenwind reagiert und die Fahrzeugfront bei Kurvenfahrten oder beim Bremsen stark eintaucht sind das untrügliche Anzeichen für verschlissene Dämpfer. Aber auch bei klappernden Geräuschen auf schlechten Straßen, wenn die Reifen ungleichmäßig abgefahren sind (Auswaschungen im Profil), die Lenkung flattert oder sich das Fahrzeug in Kurven schwammig verhält, sollten Sie uns als Kfz-Fachwerkstatt aufsuchen.
Alarmstufe rot gilt, wenn der Stoßdämpfer Öl verliert oder das Reifenprofil Auswaschungen aufweist.